HP wegen heimlich installierter Spionage-Software unter Kritik
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Spyware im Laptop: Vorinstallierte Software, die das Verhalten der Endverbraucher ausspionieren, sind bei Endkunden nicht beliebt. Nun hat es Hewlett Packard erwischt: HP hat ohne Wissen der Verbraucher heimlich eine Software zur Telemetriedatenerfassung in Windows-10-Laptops installiert.

HP wurde dabei ertappt, ein heimliches Telemetrie-Sammelsystem auf seinen Windows 10-PCs zu installieren, ohne die Benutzer darüber zu informieren. Dies wurde offenbar, als einige Anwender nach einem Systemupdate bemerkten, dass ein Tool namens „HP TouchPoint Analytics Client" täglich eine Verbindung herstellt, um verschiedene Informationen auf die HP Server hochzuladen.
Nach mehreren Beschwerden in den Supportforen bei Hewlett-Packard berichtete das IT- und Windows-Blog Borncity als Erstes über den Vorfall. Demnach könne man auch im Verzeichnis “Program Data/HP/HP Touchpoint Analytics Client/Transfer Interface” einsehen, welche Daten über den heimlich installierten Dienst verschickt wurden.
Ein Leser des Blogs Borncity hatte den Betreiber informiert, dass ihm die Spyware erstmals am 20. November aufgefallen sei. Einigen Reddit-Beiträgen zufolge dürfte der heimliche Dienst allerdings bereits seit Anfang November im Einsatz sein. Die Technik-Webseite Extremetech merkt zudem an, dass Laptops dank dieser selbstinstallierten Malware offenbar auch deutlich heißer laufen.
Ironischerweise erwähnt Hewlett Packard auf seiner Webseite selbst, man beabsichtige TouchPoint Analytics zu deaktivieren, weil es diese Funktion in eine andere Art von Service integriert hat. Konkret: „Die HP Touchpoint Manager Technologie wird jetzt als Teil der HP Device as a Service (DaaS) Analytics und Proactive Management Funktionen ausgeliefert."
Wie genau das Programm auf die Systeme von HP-Kunden gelangt, lässt sich derzeit nicht eindeutig sagen. Es ist allerdings zu vermuten, dass die Software entweder über das Windows-Update-System oder den konzerneigenen „Support Assistent“ auf die Rechner gelangt.
Laut PC Games Hardware sagte HP in einer offiziellen Stellungnahme, dass HP Touchpoint Analytics bereits seit 2014 als Teil des HP Support Assistant ein Thema sei. Daten würden anonym gesammelt und spiegelten die „Leistung der Hardware" wider. Die gesammelten Informationen würden mit HP erst dann geteilt, wenn dem Support explizit Zugriff erlaubt wird. Dies Aussage steht allerdings in Widerspruch mit Nutzern, die bemerkt haben wollten, dass der Dienst Daten auf täglicher Basis versendet. Wie das Problem der Endverbraucher adressiert werden soll, dazu äußerte sich der Konzern bislang nicht.
Da die Spyware allerdings als Dienst installiert ist, können Anwender diese auch von selbst deinstallieren bzw. deaktivieren. Dazu muss man im Suchfeld des Startmenüs „Dienste" eingeben und den Eintrag „Als Administrator ausführen". Ist das getan, reicht ein Doppelklick auf den besagten Dienst unter der Registerkarte „Allgemein“, um ihn zu deaktivieren.
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