Projektmanagement Gescheiterte Projekte sind Glückssache

Von Dipl. Ing. Peter Siwon

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Wer den Erfolg will, geht damit auch ein Risiko ein: den Misserfolg. Die Bewertung von Erfolg und Misserfolg ist allerdings eine Frage der Perspektive. Wenn Sie Lust haben, erfahren Sie hier meine persönlichen, vielleicht etwas verqueren Ansichten dazu.

Denken Sie daran: Wenn Ihnen das Wasser bis zum Hals steht, muss das keine Katastrophe sein.
Denken Sie daran: Wenn Ihnen das Wasser bis zum Hals steht, muss das keine Katastrophe sein.
(Bild: Peter Siwon)

Wollen Sie einen Beweis dafür, dass Ihr Projekt klappen wird? Klar, das hätten wir alle gerne. Vergessen Sie es, es gibt keine Garantie für Erfolg. Erfolg heißt Erfolg, weil er auf das Handeln folgt. Der Beweis des Erfolges vor dem Handeln stellt das Ursache-Wirkungs-Prinzip auf den Kopf.

Wer nicht handelt, erzielt keinen Erfolg, da die Ursache für Erfolg, das Handeln, noch fehlt. Dieses Handeln erfordert einen Einsatz, den wir für den erhofften Gewinn riskieren. Das ist quasi unser Wetteinsatz. Wir können beispielsweise Zeit, Geld, Wissen, Gesundheit, Reputation, Familienglück auf den Projekterfolg setzen. Die Höhe des Einsatzes und damit des Risikos, wird meist durch die Stärke positiver Gefühle bestimmt, die wir mit dem gewünschten Projekterfolg verknüpfen.

Diese emotionalen Erwartungen werden wiederum durch Bedürfnisse getrieben, deren Erfüllung in uns die Hormone tanzen lassen. Diesen Zustand erfolgsbedingter Glückseligkeit ist dann das, was wir als Erfolgserlebnis bezeichnen. Die treibenden Bedürfnisse können dabei ganz unterschiedlich sein: Anerkennung, Status, Erkenntnisgewinn, etc.

Zwischenfazit: Ohne Erwartung einer Bedürfnisbefriedigung kein Einsatz, kein Einsatz ohne Risiko, ohne Einsatz kein Handeln und ohne Handeln kein Erfolgserlebnis. So schaut´s also aus.

Dummerweise gehen Projekte aber auch immer wieder einmal in die Hose. Dann sind wir enttäuscht, weil unser Einsatz scheinbar nutzlos flöten gegangen ist. Diese verständliche Niedergeschlagenheit entsteht aber nur deshalb, weil wir den Erfolgsmaßstab durch die Brille unserer ursprünglichen Erwartungen ablesen.

Jetzt lohnt es sich, den Erfolgsmaßstab aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Dazu sammeln wir unabhängig von ursprünglichen Wunschvorstellungen, was sich so auf der Habenseite des Projektes alles finden lässt. Anschließend machen wir uns bewusst, was wir für unseren Einsatz unerwartet gewonnen haben. Da gibt es viel zu entdecken: Beispielsweise Erkenntnisse und Erfahrungen, die uns künftig helfen, erfolgreicher zu sein. Fällt diese Bilanz negativ aus, werden wir nachdenklich.

Dieser Zustand hilft dabei, uns selbstkritisch zu fragen: War das Projekt den Einsatz wert? Warum war es mir nicht mehr Einsatz wert? Wie viel Einsatz bin ich künftig bereit zu geben? Die Antworten stellen oft wichtige Weichen für die berufliche Entwicklung oder die weitere Lebensplanung. So kann der Misserfolg letztlich doch noch einen angemessenen Gegenwert für unseren Einsatz bringen. Es könnte sogar eine Erkenntnis daraus wachsen, die weit wertvoller ist als der getätigte Einsatz.

Fazit: Schauen Sie genau hin, wenn Sie der Misserfolg plagt! Vielleicht versteckt sich dahinter ein unerwarteter Glücksfall.

* Peter Siwon, in seiner Arbeit fließt die Erfahrung aus über 25 Jahren Berufspraxis in Forschung, Entwicklung, Vertrieb, Coaching und Geschäftsführung.

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