Mehr Kontrolle für Anwender Windows-10-User erhalten umfangreichere Datenschutzoptionen

Benjamin Kirchbeck

Microsofts Umgang mit den privaten Daten von Windows-10-Nutzern war zahlreichen Datenschützern und Kritikern von Beginn an ein Dorn im Auge. Mit dem nächsten Sicherheitsupdate will der Konzern nun nachbessern: Nutzer sollen mehr Entscheidungsfreiheit darüber erhalten, welche persönlichen Daten zur Verfügung gestellt werden.

Microsoft widmet sich dem Datenschutz in seinem neuesten Update. Hierfür wird ein eigens eingerichtetes Dashboard auf dem Rechner installiert. Mit diesem webbasierten Tool lassen sich Browser, Suchmaschinen und lokale Aktivitäten verwalten oder bereinigen.
Microsoft widmet sich dem Datenschutz in seinem neuesten Update. Hierfür wird ein eigens eingerichtetes Dashboard auf dem Rechner installiert. Mit diesem webbasierten Tool lassen sich Browser, Suchmaschinen und lokale Aktivitäten verwalten oder bereinigen.
(Bild: Microsoft)

Microsoft arbeitet noch an seinem neuesten Update, doch die wichtigste Änderung ist bereits bekannt. Neben einzelnen Detailverbesserung und Fehlerbeseitigungen, wird das Thema Datenschutz in Windows 10 verstärkt angegangen. Für diese Privatsphäreneinstellungen soll ein eigens eingerichtetes Dashboard auf dem Rechner installiert werden.

Mit diesem webbasierten Tool sollen Anwender Browser, Suchmaschinen und lokale Aktivitäten verwalten oder bereinigen können. Auch die bisherigen gespeicherten Interaktionen mit Cortana, der digitalen Assistentin eines jeden Users, lassen sich vollständig zurücksetzen. Gerade Cortana ist für ihre Datensammelwut berüchtigt.

Was grundsätzlich nach einer starken Verbesserung für die Windows-10 Kunden aussieht, birgt laut Microsoft aber auch einige Schwachstellen. Wird exemplarisch die Analyse des Surfverhaltens stark eingeschränkt, erscheinen zeitgleich auch keine individuell zugeschnittenen Werbebanner mehr.

Die Anzahl an eingeblendeten Werbebannern reduziert sich durch diesen Schritt allerdings nicht. Stattdessen erfolgt eine willkürliche Auswahl an Werbeinhalten in gleichbleibender Häufigkeit. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die meisten Anwender diese "Schwäche" gerne in Kauf nehmen dürften.

"Wir wollen, dass ihr [unsere Anwender] über eure Daten informiert bleibt und die Kontrolle darüber behaltet. Daher arbeiten wir hart an diesen Einstellungen und Kontrollmechanismen," schreibt Terry Myerson Executive Vice President von Microsofts Windows and Devices Group, in der entsprechenden Ankündigung auf Microsofts hauseigenem Blog. Darüber hinaus versichert er: "Unabhängig eurer Entscheidungen werden wir die Inhalte eurer Emails, Chats, Dateien oder Bilder nicht verwenden, um Anzeigen auf euch zu richten."

Mit den Änderungen entgeht Microsoft auch einer Klage der Schweizer Datenschutzbehörde EDÖB (Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter): Dieser hatte bereits 2015 Untersuchungen angestoßen, aus denen hervorgeht, dass der Umgang von Windows 10 mit Nutzerdaten gegen geltendes Schweizer Recht verstoße. Mit Microsofts Ankündigung gab auch der Datenschutzbeauftragte bekannt, die Angelegenheit nicht gerichtlich zu verfolgen: "Der EDÖB erachtet die mit Microsoft erreichte Lösung, insbesondere die direkte Verlinkung zu den relevanten Passagen der Datenschutzerklärung und die Wahlmöglichkeiten, als Mindeststandard für Anwendungen und Dienste anderer Unternehmen. Bei künftigen Abklärungen wird der EDÖB die zu überprüfenden Datenbearbeitungen an der erzielten Lösung messen."

Das Update soll voraussichtlich im Frühling 2017 erscheinen. Registrierte Nutzer der Beta-Version, sogenannte Windows Insider, haben bereits seit Anfang des Jahres die Downloadoption.

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