Was bringt Blockchain as a Service?
Die Blockchain revolutioniert 2018 das Internet der Dinge und wird Grundlage vieler Business-Anwendungen, so der Verband der Internetwirtschaft eco. Wir werfen einen Blick auf die Prognosen und die neuen Blockchain-Plattformen.
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In den Prognosen zu den wichtigsten Technologien 2018 hat die Blockchain-Technologie einen festen Platz. Man findet sie bei Gartner unter den „Top 10 Strategic Technology Trends for 2018“, bei PwC in „Tech breakthroughs megatrend“, in den „IT-Trends 2018“ von IDC und in den „Predictions 2018“ von Forrester Research. Als Unternehmen sollte man sich also durchaus damit befassen. Doch ist die Blockchain bereits eine Chance fürs Business oder handelt es sich erst um ein Hype-Thema, das seine Praxisrelevanz beweisen muss?
Blockchain: Hype oder neue Chance?
Hier sind die Marktforscher teilweise recht kritisch: 80 Prozent der Blockchain-Projekte in 2018 werden die in sie gezeigten Erwartungen nicht erfüllen können, meinen die Forrester-Analysten. Offensichtlich liegt dies aber nicht an der Technologie, sondern vielmehr an den Vorstellungen. Wer Blockchain-Technologie für sich und seine Kunden einsetzen möchte, sollte sich also genau überlegen, was damit sinnvoll möglich ist und was eher nicht. Hierzu sollte man sich Tipps, mit denen man eigene Blockchain-Ideen auf ihre Praxistauglichkeit prüfen kann, einholen.
Eine Frage der Integrität und Nachweisbarkeit
IDC ist überzeugt, dass Blockchain-Innovationen den Daten die erforderliche Integrität liefern werden: Daten, die vertrauenswürdig, sicher, konform und für alle interessierten Parteien verfügbar sind. Integrität ist bisher bei vielen Unternehmen nicht so sehr im Fokus wie Vertraulichkeit und Verfügbarkeit, das aber wird sich schlagartig ändern müssen. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nennt Integrität als eines der zentralen Ziele für die Sicherheitsmaßnahmen im Datenschutz. Maßnahmen zur Steigerung der Datenintegrität sind deshalb nicht weniger entscheidend wie zum Beispiel die Verschlüsselung oder die regelmäßige Datensicherung.
IDC beobachtet zudem, dass die grundlegenden Prinzipien von Blockchain auch auf IoT-Projekte übertragen werden, beispielsweise um IoT-Transaktionen zu belegen und abzusichern. IDC prognostiziert, dass im Jahr 2019 in 20 Prozent aller IoT Deployments grundlegende Blockchain-Dienste Anwendung finden werden.
Blockchain als vertrauensbildende Maßnahme
Eine weitere Studie von IDC legt nahe, dass es sich lohnt, auch als IT-Dienstleister Blockchain-Technologie für eigene Angebote ins Auge zu fassen: Bis 2021 werden mindestens 25 Prozent der Global-2000-Unternehmen im großen Stil Blockchain-Dienste als Grundbaustein für ihre digitale Vertrauensstrategie einsetzen. Blockchain hat für IDC das Zeug dazu, digitales Vertrauen im Zeitalter unüberschaubarer Datenmengen und Datenorte neu zu begründen.
IDC erwartet, dass Blockchain-Verzeichnisse und -Verbindungen in den nächsten 36 Monaten langsam aber stetig wachsen werden. Wer sich jetzt auf diese neue Technologie einstellt, hat die Gelegenheit, seine Position in den entsprechenden Ökosystemen zu stärken, so die Marktforscher.
Tatsächlich kann man Lösungen zur Stärkung des digitalen Vertrauens als sehr erfolgversprechend bezeichnen. Das Digital Business ist ein Trust Business. Wer diese Chance ergreifen will, um sich als sogenannter Trust Provider auf dem Markt weiter zu etablieren, muss aber keine eigene Blockchain-Plattform entwickeln und aufbauen. Es gibt inzwischen mehrere Blockchain-Plattformen, die als Blockchain as a Service angeboten und entsprechend eigenen Kunden angeboten werden können.
Beispiele für solche Blockchain-Plattformen sind:
- Blockchain on Azure
- BlockApps STRATO blockchain platform
- HPE Mission Critical DLT
- IBM Blockchain Platform
- SAP Leonardo Blockchain as a Service
- Oracle Blockchain Cloud Service
Das bietet eine Blockchain aus der Cloud
Die IBM Blockchain Platform zum Beispiel ist über die Cloud von IBM zugänglich und unterstützt beim Aufbau eines Blockchain-Netzwerkes: Sie ermöglicht es mehreren Parteien gemeinsam, Blockchain-Netzwerke zu entwickeln, zu steuern und zu betreiben. Die Plattform bietet Funktionen, die durch die Open-Source-Kollaboration in der Hyperledger Community entstanden sind. Hierzu zählen zum Beispiel das Hyperledger-Fabric v1.0-Framework und das Hyperledger-Composer-Blockchain-Tool, beide von der Linux Foundation gehostet.
Werkzeuge wie der Hyperledger Composer können auch von Nicht-Blockchain-Experten genutzt werden. Mit diesem Framework können sich Entwickler auf den Geschäftsvorfall konzentrieren und diesen einfacher und schneller auf den Anwendungs-Code übertragen, so IBM. Die Entwickler können standardisierte Anwendungsfälle in JavaScript abbilden. Die APIs unterstützen sie dabei, auf Business-Level zu arbeiten statt sich in hochtechnischen Fragen zu verlieren. Dadurch kann fast jeder Programmierer schnell zum Blockchain-Entwickler werden, verspricht Big Blue. Die IBM Blockchain Platform bietet die Sicherheitskategorie FIPS140-2 Level 4 für Verschlüsselungscodes. IBM hat keinen Zugang zu den verschlüsselten Daten im Ökosystem der Blockchain.
Zu den Anwendungsfällen der IBM-Plattform gehören eine Blockchain-Kooperation für höhere Lebensmittelsicherheit, unter anderem mit Nestlé, Unilever und Walmart, das Blockchain-Netzwerk „Digital Trade Chain“ mit sieben europäischen Banken, die Blockchain-basierte Handelsfinanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen anbieten wollen, sowie die Car eWallet-Kooperation, bei der die IBM Blockchain Fahrzeugen eigenständige, sichere, transparente und effiziente Transaktionen erlauben soll.
Anwendungsfelder gibt es reichlich
Partner der Blockchain-Plattformen wie die von HPE, IBM, Microsoft, Oracle, Red Hat und SAP können ähnliche Wege gehen und mit Blockchain as a Service zusammen mit Branchenvertretern neue Blockchain-Netzwerke aufbauen. Die Marktaussichten sind laut Analysten sehr vielversprechend. Einen guten Überblick über mögliche Anwendungen hat Deloitte zusammengestellt, diese drehen sich um das Management digitaler Identitäten und digitaler Assets, Distributed Apps und Smart Contracts und können in Bereichen wie Versicherungen, Notary Services, Ticketing, Supply Chain Management und Digital Rights Management eingesetzt werden, um nur einige Themenfelder zu benennen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Blockchain überall da sinnvoll ist, wo es um eine sich selbst validierende Dokumentation von Transaktionen in einem Peer-to-Peer-Netzwerk geht. „Blockchain ist ohne Zweifel ein Trend-Thema, und wer derzeit ein Projekt in Verbindung mit Blockchain bringen kann, hat sicher gute Karten bei der Verteilung der Budgets“, so René Bader, Manager Critical Business Applications & Big Data bei NTT Security. „Die Blockchain-Technologie stellt uns eine Art ‚Trust Engine‘ zur Verfügung, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Denn in vielen Anwendungsszenarien ist es ja gerade das, was man braucht.“
Dr. André Kudra, Leiter der TeleTrust-Arbeitsgruppe „Blockchain“, sieht ebenfalls gute Chancen für eine Verbreitung der Technologie und damit für die IT-Sicherheitswirtschaft. „Für TeleTrust ist in Bezug auf die Blockchain insbesondere ‚IT Security made in Germany‘ von Bedeutung. Deutschland kann den Ausbau einer sicheren IT-Infrastruktur vorantreiben und nationale sowie internationale Vertrauensräume mit sicheren IT-Anwendungen schaffen. Das enorme Potenzial der Blockchain-Technologie bietet hierfür interessante Möglichkeiten.“
Dank der Angebote von Blockchain as a Service und der Entwicklungswerkzeuge kann Blockchain-Technologie erfolgreich ins Business eingebracht werden. Die von Gartner prognostizierten Umsetzungsprobleme bei Blockchain-Projekten lassen sich so minimieren, ein durchaus lohnendes Thema für Trust Provider in vielen verschiedenen Branchen.
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