Dublin Tech Summit 2018 – Künstliche Intelligenz in der Praxis

Anbieter zum Thema

Studien berichten von den Chancen durch Artificial Intelligence (AI). Doch wie sieht dies in der Praxis aus? Wie nutzen Start-ups, die für Neues naturgemäß aufgeschlossen sind, die Fähigkeiten von KI? Wir haben uns auf dem Dublin Tech Summit 2018 (DTS 2018) umgesehen.

Auf dem Dublin Tech Summit zeigten Start-ups unter anderem, wie sie mit KI Probleme lösen wollen.
Auf dem Dublin Tech Summit zeigten Start-ups unter anderem, wie sie mit KI Probleme lösen wollen.
(Bild: Oliver Schonschek, Insider Research)

Wenn man mehr Transparenz in die tatsächliche Nutzung von Künstlicher Intelligenz bringen will, helfen Umfragen und Studien nur bis zu einem gewissen Grad, denn hier geht es vielfach um die Wünsche und Chancen. So erfährt man:

Bildergalerie

Damit die Nutzer die gewünschten Vorteile durch KI auch erhalten und die Unternehmen die Chancen durch KI nutzen können, muss also etwas geschehen. Es lohnt sich deshalb, junge Unternehmen und Start-ups zu betrachten, die für neue Technologien geradezu offen sein müssen. Welche Impulse kommen von ihnen? Wo setzen sie KI ein? Internationale Events wie der Dublin Tech Summit 2018, der am 18. und 19. April in der irischen Hauptstadt im Rahmen der Dublin Tech Week stattfand, bieten hierzu Einblicke.

Neue digitale Assistenten im Fahrzeug

Den Wunsch nach selbstfahrenden Fahrzeugen können die digitalen Assistenten wie Google Assistant, Siri, Alexa und Cortana zwar nicht erfüllen, doch sie halten zunehmend Einzug in die Fahrzeuge, entweder über den Bordcomputer, das Car Entertainment System oder einfach über das via Bluetooth gekoppelte Smartphone des Fahrers oder der Fahrerin. Auf dem Dublin Tech Summit wurde ein neuer Digitaler Assistent vorgestellt, die bisher auf den Namen Chris hört. In Zukunft sollen Nutzer ihren Assistenten auch umbenennen können, so German Autolabs. Chris kann nicht nur in neuen, modernen Fahrzeugen genutzt werden, er lässt sich in jedem Fahrzeug einsetzen.

Mittels Bluetooth verbindet sich Chris mit dem Smartphone und kann so auf die Musik des Nutzers zugreifen, Messaging-Dienste unterstützen und Anrufe tätigen. Die Navigation fehlt ebenso wenig wie die Möglichkeit, den digitalen Assistenten via Sprache oder Gesten zu steuern. Was Chris aber wirklich besonders macht, ist etwas anderes.

KI wird unabhängiger von großen Anbietern und von der Cloud

Chris ist ein Beispiel dafür, dass sich neue Lösungen und Dienste entwickeln, die nicht auf die führenden digitalen Assistenten Siri & Co setzen, ganz bewusst versteht sich. Chris kann auch offline genutzt werden, die KI braucht also keine dauerhafte Verbindung zur Cloud. Das hat nicht nur Vorteile, wenn man an die Grenzen der mobilen Internetversorgung denkt.

Auch für den Datenschutz kann es vorteilhaft sein, wenn man nicht nur einen digitalen Assistenten für alles nutzt und nicht fortwährend mit einer Cloud verbunden ist. Man sieht: Neue KI-Lösungen lassen sich also auch so angehen, dass man ohne die großen Anbieter auskommt und die Daten lokal verarbeitet.

Grenzen von KI werden erkannt und angegangen

Eine weitere Beobachtung: Die Start-ups sehen die Möglichkeiten von KI sehr realistisch. KI war nicht automatisch in jedem auf dem DTS 2018 vorgestellten Produkt, wie man vielleicht denken könnte, weder in den Marketing-Botschaften noch in der Technologie. Wenn KI als Bestandteil der Lösungen genannt wurde, dann hatte die KI eine klare, begrenzte Aufgabe.

Studien wie „The Ghost in the Machine: Artificial Intelligence in the Factory of the Future” [PDF]der Boston Consulting Group besagen, dass es keine Anwendung der Künstlichen Intelligenz ohne menschliche Kompetenz gibt. Ähnlich sahen dies auch verschiedene Start-ups auf dem Dublin Tech Summit.

Vocasee zum Beispiel ist eine Lösung zur Erkennung menschlicher Sprache, um zum Beispiel Vorlesungen in der Universität für die Studenten mitzuschreiben. Da man eine Spracherkennung bei der Vielfalt der Sprecher nur begrenzt trainieren und anlernen kann, vertrauen die Anbieter von Vocasee nicht nur auf Maschinelles Lernen (ML) und Künstliche Intelligenz (KI), sie haben spezielle Algorithmen entwickelt, die die Erkennung trotz Dialekte und Akzente verbessern sollen. KI und ML erhalten also Unterstützung für Fälle, die man nicht so leicht lernen kann.

KI hilft bei menschlichen Schwächen

Eine wichtige Anwendung von Maschine Learning und von KI ist die intelligente Verarbeitung von unstrukturierten Texten. Unstrukturierte Texte liegen aber nicht nur als E-Mail oder Präsentation vor, es können auch Ausdrucke sein, die mit handschriftlichen Notizen versehen sind. Das Start-up BPI-Unitek beispielsweise nannte auf dem Dublin Tech Summit als anschauliches Beispiel die handgeschriebenen Notizen von Ärztinnen und Ärzten oder die handschriftlichen Ergänzungen auf einem Auftrag, der eingescannt werden soll.

Bekanntlich kann man manchmal sogar die eigene Schrift kaum noch entziffern. Dieses menschliche Problem geht das Start-up an, indem KI-Funktionen zur Handschriftenerkennung eingesetzt werden, damit zum Beispiel nachträglich verhandelte Konditionen, die auf dem Auftrag notiert wurden, auch automatisch beim Einscannen erkannt und richtig zugeordnet werden.

Um es mit diesem Start-up zu sagen: KI kann nicht nur dabei helfen, die ganz großen Probleme zu lösen, die in vielen Umfragen genannt werden. Auch scheinbar kleine Probleme wie unleserliche Handschriften sind ein lohnendes Anwendungsfeld.

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Dieser Beitrag stammt von unserem Partnerportal BigData-Insider.de

(ID:45273330)