Peer-to-Peer-Sicherheit, neue Rechner und viele Fragezeichen Blockchain – eine neue Evolutionsstufe des Internet?

Autor / Redakteur: Otto Geißler* / Ulrike Ostler

Obwohl die Blockchain- oder Distributed-Ledger-Technologie (DLT) von einem riesigen medialen Hype begleitet wird, steckt sie immer noch in den Kinderschuhen. Erste Use Cases verweisen auf zukünftige Anwendungsmöglichkeiten. Aber es gibt auch Fallstricke.

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Eine Kette mit vielen Gliedern: Eine Blockchain ist im Grunde ein verteiltes Datenbanksystem, das aus einer Reihe von Datenblöcken besteht und über viele Rechner weltweit verteilt sein kann. Jeder Block verfügt über einen Zeitstempel und eine Verbindung zu einem vorhergehenden Block. Einmal gespeicherte Daten eines Blockes können nicht im Nachhinein verändert werden, ohne alle nachfolgenden Blöcke zu verändern. Das Modell gilt deshalb als „secure by design“.
Eine Kette mit vielen Gliedern: Eine Blockchain ist im Grunde ein verteiltes Datenbanksystem, das aus einer Reihe von Datenblöcken besteht und über viele Rechner weltweit verteilt sein kann. Jeder Block verfügt über einen Zeitstempel und eine Verbindung zu einem vorhergehenden Block. Einmal gespeicherte Daten eines Blockes können nicht im Nachhinein verändert werden, ohne alle nachfolgenden Blöcke zu verändern. Das Modell gilt deshalb als „secure by design“.
(Bild: gemeinfrei/Pixabay / CC0 )

Das Engagement für die Blockchain-Technik umfasst seit 2013 allein im Bereich Banken und Finanzdienstleister mit insgesamt 488 Venture Capital Deals ein investiertes Volumen von 1,52 Milliarden Dollar. Trotzdem herrscht nach Ansicht der Unternehmensberatung Accenture noch kein klares und einheitliches Verständnis über die Technologie, ihre Potenziale und darüber vor, wie aus dem großen Hype schließlich profitable Geschäftsmodelle entstehen sollen.

Dies sei für Accenture nur eine Frage der Zeit, bis sich die Blockchain an den Märkten etablieren und nachhaltige Wettbewerbsvorteile generieren werde. Gleichzeitig sind bereits neben der Internet-Währung Bitcoin viel versprechende Use Cases in der Entstehung.

Denn die Technologie kann weitaus mehr als nur digitale Geldeinheiten verwalten, das zeigt zum Beispiel das 2015 gegründete Start-up Everledger. Das Unternehmen trägt durch ein Blockchain-Verfahren dazu bei, die Diamantenbranche „seriöser“ zu machen. Denn sie kämpft mit den gleichen Imageproblemen und Schwierigkeiten wie die gesamte Finanzmärkte: Betrug, Geldwäsche, Diebstahl und Misstrauen. Genau da setzt die Blockchain-Technik an.

Mehr Sicherheit durch peer to peer

Wenn zum Beispiel eine Person von einer anderen einen Diamant erwirbt, fungiert die Blockchain wie ein großes Register. Auf Basis dessen kann der Käufer einen dort verzeichneten Stein ohne Zweifel identifizieren und weiß gleichzeitig, dass es sich bei dem Verkäufer um den rechtmäßigen Eigentümer handelt.

Die Daten über den neuen Eigentümer des Diamanten werden dann in einen Datenblock eingebracht und verschlüsselt. In dieser Blockchain von Everledger wurden bislang über 1.000.000 Diamanten eingestellt und mit mehr als 40 Merkmalen beschrieben. Das heißt: Alle Steine sind mit ihren Zertifikaten und dem Aufbewahrungsort eindeutig identifizierbar.

Unbefugten ist es unmöglich zu lesen, wer jeweils an den Transaktionen beteiligt war. Denn Anonymität ist eine weitere Stärke der Blockchain. Der Clou: Die Blockchain existiert als Kopie auf Tausenden anderen Rechnern und die User überprüfen alle neu entstandenen Datenblöcke. Fälschungen fallen dadurch sofort auf und die Transaktion würde keine Validierung erhalten.

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