Volkswagen-Chef Diess „Autonomes Fahren wird zum Massenmarkt“

Von Christoph Seyerlein Lesedauer: 2 min

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Nach der Elektromobilität rückt bei Volkswagen nun Software in der internen Prioritätenliste an höchste Stelle. Konzernchef Herbert Diess will beispielsweise beim autonomen Fahren ganz vorne mitspielen. Am Donnerstag nannte er weitere Details.

Volkswagen-Chef Herbert Diess macht autonomes Fahren für den Konzern zur Priorität.
Volkswagen-Chef Herbert Diess macht autonomes Fahren für den Konzern zur Priorität.
(Bild: Volkswagen)

Neun Tage ist es her, dass Herbert Diess der Öffentlichkeit Volkswagens künftige Strategie „New Auto“ präsentiert hat. Am Donnerstag hielt er im Rahmen der digitalen Jahreshauptversammlung des Konzerns erneut ein flammendes Plädoyer für seine Zukunftspläne. „Es ist an der Zeit, dass wir uns neu erfinden“, sagte der 62-Jährige. „Vor uns steht die größte Transformation seit der Umstellung von Pferdekutschen auf Automobile Anfang des 20. Jahrhunderts.“

Zwar ist der Konzernchef davon überzeugt, dass das Auto „populärer denn je“ werde. Schließlich stehe es für individuelle Freiheit und befriedige das Bedürfnis nach Mobilität. Das reiche, um auch in Zukunft rund 85 Prozent des Verkehrs auszumachen, glaubt Diess. Nur werde sich eben die Pkw-Nutzung im Vergleich zu heute zunehmend ändern. „Ob gekauft, geleast, gemietet, als Carsharing-Auto geliehen oder autonom genutzt ist zweitrangig“, so Diess.

Der Manager erwartet, dass autonomes Fahren bis 2030 zur Realität wird. Diess malte in seiner Rede folgendes Bild: „Enkelkinder können künftig ihre Großeltern besuchen, ohne dass Mama oder Papa sie fahren müssen. Sie selbst können während der Fahrt arbeiten. Mit Ihren Kindern spielen. Sich mit Freunden unterhalten. Filme ansehen. Oder Videospiele spielen.“

Cariad soll mit Tesla und Google mithalten können

Der Verkehr werde durch autonomes Fahren sicherer. Die meisten Unfälle passierten heute durch menschliche Fehler. „Der virtuelle Fahrer wird sehr viel sicherer fahren als jeder Mensch“, sagte Diess. Der Volkswagen-Chef ist überzeugt: „Autonomes Fahren wird zum Massenmarkt.“ Erste Tests startet Volkswagen Nutzfahrzeuge noch in diesem Jahr am Münchner Flughafen. Das erste autonome Modell soll dann der ID Buzz AD sein, mit dem Volkswagen ab 2025 einen Robotaxi-Dienst anbieten will.

Neben den Entwicklungen zum autonomen Fahren erhoffen sich die Wolfsburger auch bei der Fahrzeugsoftware große Sprünge in den kommenden Jahren. Die eigene Einheit Cariad arbeitet an einem eigenen Betriebssystem. 2025 soll es soweit sein. „So können wir tagtäglich neue Dienste anbieten“, kündigte Diess mit Blick auf Over-the-air-Updates und Functions on demand an. Der Druck, der auf Cariad lastet, ist enorm. „Mit der Cariad wollen wir bis 2030 die führende Software-Alternative zu Tesla und Google entwickeln“, fordert der Konzernchef.

Als weitere Ertragssäule für die Zukunft Mobilitätsdienste im Blick. Beispielsweise arbeitet der Konzern an einer Buchungsplattform, „die ähnlich wie bei Hotels Angebot und Nachfrage abgleicht“, sagte Diess. „Dort werden Kundendaten gespeichert und Zahlungen abgewickelt. Solche Plattformen können sehr profitabel betrieben werden“, meint der Manager.

Erstveröffentlichung auf unserem Partnerportal Next Mobility.

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